An dem von der Stadt nun eingeführten elektronischen Ausleih- und Rückgabesystem wird die Stadtteilbibliothek durch ein eigenes Terminal nicht angeschlossen. Anschaffungswünsche der drei Bibliothek-Standorte wurden für das angelaufene Jahr 2014 beschnitten. Die Kürzung im Medienbereich beträgt für die Hauptstelle und Lennep 10,7 %. Das entspricht Beträgen von 8.500 bzw. 850 . Für Lüttringhausen beträgt die Kürzung ca. zwöl % oder einem Minderbetrag von 365 . Damit beläuft sich die Gesamtkürzung auf 10.000 je Jahr und wird mit der Kürzung des Kulturetats um 50.000 je Jahr begründet, um den Etat der Bergischen Symphoniker für die nächsten 15 Jahre zu stützen. Ideen zum Ausgleich dieser Einsparsumme bestehen weder bei den Fraktionen - DIE LINKE ausgenommen - noch beim Kulturausschuss und der Verwaltung. Die Lütteraten halten diese Kürzung für kontraproduktiv, läuft sie doch auch den eigenen Beschlüssen der Politik - ein Schülerlernzentrum im Bildungszentrum einzurichten - entgegen. DIE LÜTTERATEN werden sich hier noch einmal an die Politik wenden und alle publizistischen Möglichkeiten ausschöpfen, um diesen Missstand anzuprangern. Und das vor dem Hintergrund, dass die Zuwendungen des Vereins seit Jahren das Doppelte des Betrages ausmachen, welcher von der Stadt zur Medienanschaffung zur Verfügung gestellt wird.
So wurden 6.100 zur Verfügung gestellt gegenüber 3.000 der Stadt. Die Haushaltsansätze für den Bibliotheksetat sinken seit 2010 kontinuierlich um ca. vier %. Ohne die massive Unterstützung von Stiftungen, Firmen und Privatpersonen wäre es seit Jahren nicht möglich, ein aktuelles Medienangebot in der Stadtteilbibliothek anzubieten. Und ohne die Mithilfe der 15 ehrenamtlich tätigen Büchereihelfer mit einem wöchentlich 18-stündigen Einsatz könnte die Medienverwaltung von 21.318 Titeln nicht organisiert werden.
Dieser Rückblick auf das abgelaufene Jahr schließt mit einem Blick auf das laufende. Der Förderverein etabliert sich durch seine Angebote mittlerweile auch als kleiner Kulturträger. So organisierte er 2013 zusammen mit vier weiteren Institutionen - IKE, Die Schlawiner, Kulturkreis im Heimatbund und RAA - zwei Lesungen mit Autoren doppelter Identität mit dem Ziel, der Bevölkerung ohne und mit Migrantenhintergrund Zugang zu deren Werken und Einblicke in den Integrationsprozess aus der Sicht der hier lebenden Lyriker und Belletristiker zu vermitteln. Den Anfang machte der deutsch-türkische Schriftsteller Cumart und im Herbst der deutsch-italienische Lyriker Giambusso. Die Reihe setzt sich im Mai mit dem deutsch-iranischen Schriftsteller Yousefi fort und umfasst auch jeweils eine Lesung in den weiterführenden Schulen.
Die am Ort befindlichen Grundschulen genießen zwei Lesungen in diesem Jahr - im Mai von Frau Dr. Motte-Link und im Herbst von J. Bandscherus. Auch dieses Leseangebot wird im kommenden Jahr weitergeführt und von den Lütteraten organisiert. Die Teilnahme an der Nacht der Kultur durch eine Lesung in Zusammenarbeit mit dem Gardez-Verlag hat sich über Jahre etabliert. Um die Leselust und Lesefähigkeit der 6- bis 12-jährigen ohne Zwang und lediglich spielerisch zu wecken, ist die Gründung eines Leseclubs mit Hilfe der Stiftung Lesen in den Fokus gerückt. Auch die Einbindung des Vereins in den Kulturdialog und der damit einhergehenden Vernetzung der Kulturträger weist auf das erweiterte Selbstverständnis des Fördervereins hin, wobei der Schwerpunkt natürlich auf der Erhaltung eines zeitgemäßen Medienangebots liegt und der Lese- und Hörgenuss durch Autorenlesungen stimulierend auf den Zugriff zum Medium Buch begleitet wird. Die 14-tägigen Lesungen im "Haus Clarenbach" gehören seit vielen Jahren zum Standardangebot des Vereins, der mittlerweile 128 Mitglieder umfasst und in diesem Jahr seit einem halben Dutzend Jahre im Stadtteil aktiv ist. Im Hinblick auf das vierwöchig angebotene Sommerferienprogramm 2014 sucht der Förderverein noch Mithelfer, die zwei Stunden innerhalb einer Ferienwoche mit einem interessanten Angebot für die teilnehmenden Kinder tätig werden können. Interessenten melden sich bitte bei Frau Mandt, Tel. RS 50474 oder bei Herrn Feldsieper, Tel. RS 55212.