Ich schleiche über die Wiese des Hohenhagener
Skiliftes, um Schwebefliegen zu fotografieren und stoppe plötzlich, als ich in Fußhöhe
ein gelb-schwarzes Etwas an einem Doldenblütler sehe. Bloß nicht
drauftreten! Die Warnfarbe des Insekts hat bei mir gewirkt, und ich
erkenne beim Näherkommen eine kopfüberhängende Hornisse, die, an der Pflanze
nur mit einem Hinterbein hängend, gerade in aller Ruhe ein anderes Insekt
verspeist. Was zuerst aussah wie ein abgestürztes
Tier, entpuppte sich also als eine völlig agile hungrige Hornisse. Die Mahlzeit
wird in Sekundenschnelle mit den starken Mandibeln zerkaut und verschluckt.
Dabei nutzt sie ihre Vorderbeine, um die Beute festzuhalten und in die richtige
Fressposition zu drehen. Eine Sekunde nach dieser Aufnahme flog sie laut
brummend Richtung Wald und verschwand. Mich ließ sie mit Fragen zurück: Es
wurde schon einige Male beobachtet, das Hornissen Beute über Kopf zerlegen und
fressen- aber ist diese Fresshaltung Absicht? Gelb-schwarzen
Hinterleib nach oben recken, und schon bin ich vor Feinden beim Fressen sicher?
Dann müsste man dieses Verhalten eigentlich öfters beobachten können. Oder war diese Überkopfhaltung eine zufällige Folge von
Gegenwehr der Beute?Ich werde
weiter recherchieren und genieße das Glück, diesen Moment eingefangen zu haben.
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Hätten Sie`s gewusst? Eine Hornisse als Akrobat
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