Ein harter Winter sieht anders aus. Aber was heute nicht ist, kann morgen schon werden. Und deshalb haben die Technischen Betriebe Remscheid (TBR), eine Tochtersgesellschaft der Stadt Remscheid, auch in diesem Winter wieder rund 1.000 Tonnen Salz eingelagert. Seit Jahren setzt der städtische Fahrbahnwinterdienst auf die Methode der Feuchtsalzstreuung. Bei dieser Technik werden die Salzkörner auf dem sich drehenden Streuteller der Streufahrzeuge mit einer Solelösung ummantelt, so dass sie auf der Straße kleben bleiben (und nicht von den nächstfolgenden Wagen an den Straßenrand geweht werden). Diese bundesweit angewandteTechnik macht es in der Regel möglich, schon mit einer Streumenge von zehn bis 15 Gramm pro Quadratmeter (entspricht etwa einem Esslöffel) für Verkehrssicherheit zu sorgen. Bei Schneefall wird der Schnee zunächst von der Straße geschoben und danach erst mit Salz gestreut. Bei einer Wetterlage mit dauerhaften Temperaturen unter dem Gefrierpunkt wird der Streusalzeinsatz dann im Wesentlichen auf Gefällestrecken oder sonstigen Gefahrenbereiche begrenzt (gerade im schneereichen Winter 2010 wurden hiermit gute Erfahrungen gesammelt). Typisch für den Remscheider Winter sind allerdings Temperaturen, die um den Gefrierpunkt schwanken, wodurch mit überfrierender Nässe gerechnet werden muss. Das erfordert dann auf weit mehr Straßen den Streusalzeinsatz.
Gibt es kostensparende Ersatzstoffe? Für den Winterdienst auf Fahrbahnen stehen keine Ersatzstoffe zur Verfügung. Auf den Gehwegen wird entsprechend der Straßenreinigungssatzung Sand als abstumpfendes Mittel verwendet. Seit mehreren Jahren machen die TBR damit gute Erfahrungen. Das früher verwendete Granulat war zu scharfkantig und stieß insbesondere bei Hundehaltern wegen möglicher Verletzungen der Tiere auf Kritik.
Werden aus Kostengründen die einzusetzenden Mengen reduziert? Nach den Einsatzvorgaben der TBR ist die kleinste Streumenge, die zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit notwendig ist, zu verwenden. Weitere Reduzierungen dürfen aus Gründen der Rechtssicherheit nicht erfolgen.
Frage: Welche Ersatzstreumittel, die den Boden und Grundwasser nicht oder weniger belasten, kommen zum Einsatz? Auf Gehwegen wird Sand verwendet. Zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit auf Fahrbahnen ist die die Ausbringung von Feuchtsalz nach dem derzeitigen Stand der Technik ohne Alternative.
Frage: Gibt es Überlegungen, ganz auf Streuungen zu verzichten? Da die TBR die Verkehrssicherheit zu gewährleisten haben, gibt es derartige Überlegungen nicht.
Frage: Werden die Remscheider Bürger darauf hingewiesen, dass sie verpflichtet sind, ihre Gehwege zu reinigen und sturzfrei zu halten, dass aber Streusalz verboten ist? Ja. Durch Hinweis auf der Homepage der TBR unter http://www.tbr-info.de/gehwegraeumung.html und redaktionelle Beiträge in den Medien.
Frage: Wird die Kontrolle der privaten
Gehwege dauerhaft gewährleistet? Die Kontrolle der Gehwege, auf denen Private
zum Winterdienst verpflichtet sind, erfolgt hinsichtlich der Erfüllung der
Verpflichtung durch den FD Bürger, Sicherheit und Ordnung. Eine flächendeckende
Kontrolle hinsichtlich der Art der verwendeten Streumittel ist nicht möglich.
Hinweisen im Einzelfall wird nachgegangen. (Bericht mit Zitaten aus einer
Miteilungsvorlage, die am 27. Januar auf der Tagesordnung desAusschusses für Bürger, Umwelt, Klimaschutz
und Ordnung steht. Die TBR beantwortete damit Fragen der Remscheider Grünen.)