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Schimmelbefall in Kita hatte politisches Nachspiel

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„Kita Eberhardtstraße wegen Schimmelpilzen ab sofort dicht“, berichtete der Waterbölles am 22. Dezember 2014. Gestern im Haupt- und Finanzausschuss hatte die kurzfristige Schließung der städtischen Kindertagesstätte an der Eberhardstraße wegen Schimmelpilzsporen im Küchenbereich ein politisches Nachspiel. Fritz Beinersdorf (Linke) und Rosmarie Stippekohl (CDU) monierten die baulichen Mängel in den 1997 angemieteten Räumen; sie seien schon seit Jahren bekannt gewesen. Stippekohl: „Hier ist viel zu spät gehandelt worden!“ Und Sven Wolf (DPD) wollte wissen, warum die Stadt die Räume zum 31. Januar gekündigt habe und nicht sofort fristlos. Antwort von Sozialdezernent Thomas Neuhaus: „Die fristlose Kündigung haben wir heute nachgereicht!“ Die Verhältnisse in der Kita seien von Anfang an schwierig gewesen, bestätigte er. Schimmelpilze seien dort aber erst später aufgetreten. „Zum Glück gibt es keine Hinweise auf gesundheitliche Probleme bei den Kindern!“

Thomas Judt, Chef des städtischen Gebäudemanagements, berichtete von einer Grundsanierung der Kita-Küche, nachdem dort neben der Spülmaschine Schimmel entdeckt worden war. „Alle Geräte wurden ausgebaut, gereinigt und wieder eingebaut. Dann haben wir das Hygieneinstitut in Gelsenkirchen nach Schimmelporen untersuchen lassen!“ Ergebnis: Der Sporenbefall betrug das Zehnfache des Zulässigen. Zu diesem Zeitpunkt sei ein Ortstermin  mit dem Landesjugendamt bereits für den 16. Januar vereinbart gewesen. Beinersdorf: „Dabei hätte die Behörde der Kita mit Sicherheit die Betriebserlaubnis entzogen!“

Doch die Stadt handelte vorher und schloss die Kita. Als Übergangslösung sind Container auf dem Schützenplatz vorgesehen. Was sie kosten werden, konnte Neuhaus gestern noch nicht sagen. Fritz Beinersdorf rechnet mit Ausgaben in Höhe einer halben Million Euro. Da wäre es besser gewesen, den Umzug zum Holscheidsberg schon vor zwei Jahren anzugehen. Rosemarie Stippekohl sah das genauso. Das sei dann ja wohl ein „Versäumnis des Vorgängers von Thomas Neuhaus“, meinte sie. Das zielte gegen Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. Es ist allerdings verbürgt, dass dieser sich im Verwaltungsvorstand unter dem Vorsitz von Beate Wilding damals für eine Kita am Holscheidsberg stark gemacht hatte, sich aber mit seinem Vorschlag nicht durchsetzen konnte. Stattdessen war der Mietvertrag für die Räume an der Eberhardstraße verlängert worden. 


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