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„Orchester-Soli“ verteuert Konzertkarte um 20 Prozent

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Dass die Bergische Symphoniker GmbH, das Orchester der Städte Remscheid und Solingen, „frisches Geld“ braucht, ist seit Anfang dieses Jahres bekannt. Doch erst jetzt setzte die Verwaltung die Mitglieder des Kulturausschusses davon schriftlich in Kenntnis. Bislang war eine Pressemitteilung des Orchesters Anfang Februarüber die damalige Sitzung des Aufsichtsrates die einzige offizielle Verlautbarung. Die jüngsten Gespräche der Gesellschafter der Orchester GmbH fasst die Verwaltung nun für die Sitzung des Kulturausschusses am 24. März auf einer Seite zusammen. Kernpunkt ist ein „Orchester-Soli“ in Höhe von 20 Prozent auf die jeweils geltenden Eintrittspreise.

„Zu Beginn der Wirtschaftsplanung für das Geschäftsjahr 2014/2015 zeichnete sich ab, dass die mit der Umstrukturierung der Bergischen Symphoniker 2013 getroffenen Maßnahmen nicht ausreichend waren, um die tatsächlich eingetretenen Ausgabensteigerungen insbesondere im Personalbereich durch Tarifsteigerungen auszugleichen. Die bis dahin eingestellten Rückstellungen erwiesen sich als ausreichend für die notwendigen Gehaltsnachzahlungen. Die im Rahmen der Personalabschmelzung erzielten Kostenreduzierungen deckten jedoch nicht die gegenüber der Planung deutlich höher anfallenden Personalkostensteigerungen,“ heißt es in der Vorlage.

Zur Lösung der neuerlichen Finanzierungsprobleme bildete der Aufsichtsrat einen Arbeitskreis, dem auch Vertreter der Kulturverwaltungen sowie Mitarbeiter der Finanzverwaltungen angehörten. Die Leitung übernahm Stadtkämmerer Sven Wiertz. Ergebnis war ein dreistufiges Maßnahmenpaket, das die Liquidität des Unternehmens über das Wirtschaftsjahr 2015/2016 hinaus bis zum Dezember 2016 sicherstellen soll. Dazu die Vorlage der Verwaltung weiter:

  • „Im ersten Schritt leisten die Städte Remscheid und Solingen in den Wirtschaftsjahren 2014/2015 und 2015/2016 jeweils einen Sonderzuschuss von jährlich insgesamt 50.000 Euro. Die anteiligen Mittel der Stadt Remscheid werden aus dem Gastspieletat des Teo Otto Theaters zur Verfügung gestellt.
  • Als zweiter Schritt wird für die Spielzeit 2015/2016 bei allen Veranstaltungen mit den Bergischen Symphonikern sowohl in Remscheid als auch in Solingen ein „Orchester-Soli“ in Höhe von 20 Prozent auf die jeweils geltenden Eintrittspreise erhoben und direkt an das Unternehmen abgeführt. Durch die Betrachtung der Besucherzahlen und der erzielten Eintrittsentgelte der zurückliegenden fünf Spielzeiten wurde eine durchschnittliche Besucherzahl sowie ein durchschnittlich zu erwartender Mehrertrag in beiden Spielorten ermittelt. Hierbei wurde festgestellt, dass zwischen Remscheid und Solingen das Verhältnis der Veranstaltungsbesucher im Bereich 4 zu 6 liegt und Zusatzerträge von insgesamt 90.000 Euro erzielt werden können.
  • Die dritte Säule bildet anhand einer bis zum Dezember 2016 aufgestellten Liquiditätsplanung bewilligte Aufnahme von Dispositionskrediten mit einer Laufzeit von jeweils längstens drei Monaten. Hiermit werden kurzfristig auftretende Finanzengpässe überwunden. Dem Aufsichtsrat ist zeitnah über den jeweiligen Stand der Kreditaufnahmen zu berichten.“

Zur weitergehenden Sicherung der Finanzierung des Unternehmens soll der Arbeitskreis unter Leitung beider Kämmerer bestehen bleiben.


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