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Noch weiß niemand, wann der erste Abellio-Zug fahren wird

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Im neuen Aballio-Haus am Hauptbahnhof hat der Innenusbau begonnen.Foto: Lothar KaiserFoto: Hubert Kaiser (1960)

Das 760 Quadratmeter große Gelände der Abellio Rail NRW GmbH in der Nähe des Remscheider Hautbahnhofs – Abellio ist ab 1. Dezember neuer Dienstleister auf der 41 Kilometer langen Bahnstrecke Solingen–Remscheid–Wuppertal – ist hergerichtet. Und äußerlich fertiggestellt ist auch der zweigeschossige Neubau der „Betriebsstelle Remscheid“ (Foto rechts), deren Grundstein am 23. Oktober 2012 gelegt worden war. Der Abellio-Fahrplan der Linie RB 47 orientiere sich am bisherigen Angebot der Bahn AG, hieß es schon damals: montags bis freitags 20-Min.-Takt, samstags und sonntags 30-Min.-Takt, nachts 60-Min.-Takt. Zusätzliche Züge in den Nächten Fr/Sa, Sa/So und vor Feiertagen, Direktzug nach Düsseldorf Mo-Fr je eine Fahrt morgens Richtung Düsseldorf und nachmittags Richtung Remscheid. Doch wann genau der erste Dieseltriebzug von Abellio (Typ CORDIA Lint 41) die Strecke befahren wird, muss sich erst noch herausstellen. Schlimmstenfalls bleibt die Strecke noch bis zum 27. Juni gesperrt. Davon allerdings ginggestern Michael Käufer, Leiter der Abteilung Produktionsdurchführung DB Netz AG mit Sitz in Düsseldorf, im städtischen Bauausschuss nicht aus.

Dass die Sanierung der Müngstener Brücke nicht, wie geplant, am 4. November - abgeschlossen sein wird, hatte die Bahn schon am 12. September mitgeteilt– vor Ort und in einer Pressemitteilung. Der Abbau der alten Fahrbahnbrücke war bereits zur Hälfte erfolgt, da hatte sich herausgestellt, dass von den 126 ca. ein Quadratmeter großen, sogenannten Kopfplatten zwischen der Fahrbahn- und der Rundbrücke bis zu 15 Prozent grundlegend saniert oder gar ausgetauscht werden müssen. Das erfordere „komplizierte und langwierige zusätzliche Arbeitsschritte“, sagte Michael Käufer von der DB Netz damals. Gestern ergänzte er, für den Fall, dass sich die Brückensanierung noch länger hinziehen werde, überlege man gemeinsam mit Abellio, die während einer für Ende März und 27. Juni 2014 geplanten Arbeiten an den unteren Brückenlagern vorzuziehen und zeitgleich mit den Arbeiten an den Kopfplatten und dem Einbau der neuen Fahrbahnbrücke ausführen zu lassen. (Teile der neuen, aus Stahlträgern zusammen geschweißten Brücke sind bereits am Bahnhof Schaberg zu besichtigen.)

Aus dem Sanierungsplan der Bahn AG.

Am 12. September hieß es noch, die schadhaften Kopfplatten – einige sind verbogen oder haben gar Löcher – müssten ausgetauscht werden. Inzwischen haben Statiker davon abgeraten mit Rücksicht auf der Spannungsgefüge der Bogenbrücke.

Weil „nicht jeder Kratzer und Rostfleck ein Problem ist“, so Käufer weiter, stehe das Ausmaß der zusätzlichen Sanierungsarbeiten erst nach Abbau auch der zweiten Hälfte der alten Fahrbahnbrücke Richtung Remscheid fest, wenn alle Kopfplatten frei lägen. „Wie lange die Arbeiten dauern werden, werden wir dann so schnell wie möglich mitteilen!“ Das gelte auch über den von vielen Pendlern als verbesserungswürdig beschriebenen Schienenersatzverkehr. Zustimmung von Seiten der Ausschussmitglieder! Hans Lothar Schiffer (FDP) wies darauf hin, dass die zusätzliche Fahrtzeit für die Pendler mehr als eine Stunde betrage. Rosemarie Stippekohl (CDU): „Die Unzufriedenheit der Bahnkunden nimmt von Monat zu Monat zu!“ Sie empfahl, den Bahnhof Güldenwerth wieder anzufahren, wo viel Parkraum zur Verfügung stehe. Elke Rühl (CDU) zeigte sich froh über die Äußerung von Michael Käufer, die Bahn AG halte an der Sanierung der Brücke mit dem Ziel, dass sie die nächsten 30 Jahre benutzt werden könne, ausdrücklich fest. „Anderslautende Aussagen in der Öffentlichkeit entbehren jeder Grundlage!“ Auch Güterzüge der Klasse CM2 könnten künftig die Brücke befahren.

Denn bei jeder defekten Kopfplatte müssten zwei auf der Platte fest vernietete, rund neun Meter lange, gekreuzte Stahlträger gelöst, ausgebaut und nach der Sanierung der Platte neu verschraubt werden. Das würde zu einer von den Fachleuten ungern gesehenen Entspannung der Brücke führen. Deshalb ist nunmehr geplant, zwischen den alten Kopfplatten und der neuen Fahrbahnbrücke neue, gleich große Stahlplatten zu verschrauben.

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