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„Mut für die Zukunft - sinnvolle Politik nicht immer populär!“

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Koalitionsvereinbarung von 2009

„SPD, FDP und Bündnis'90/DIE GRÜNEN kommen mit dieser Vereinbarung überein, für die Dauer der am 21. Oktober 2009 beginnenden 14. Wahlperiode des Rates der Stadt Remscheid eine Gestaltungsmehrheit zu bilden, um eine verlässliche, zielgerichtete, sachorientierte und vernünftige Kommunalpolitik für Remscheid zu verwirklichen. Die wirtschaftliche und finanzielle Lage der Stadt Remscheid erfordert die BündelungderpolitischenundgesellschaftlichenkreativenKräfte,um gemeinsammitOberbürgermeisterinBeateWildingdieErneuerungvon städtischem Gemeinwesen und städtischer Verwaltung voranzubringen. Die Verschuldung der Stadt Remscheid schränkt nicht nur die gegenwärtigen politischen Spielräume drastisch ein, sondern ist längst zu einer schweren Belastung für zukünftige Generationen geworden. Die Gestaltungsmehrheit will ihre Beiträge dazu leisten, durch gemeinsames politisches Handeln und Wirken die finanzielle Handlungsfähigkeit zurück zu gewinnen."

(aus der Präambel des Vertrages zwischen SPD, FDP und Grünen in Remscheid über die Zusammenarbeit in der 14. Wahlperiode des Rates der Stadt Remscheid)

Positionspapier von SPD, FDP und Grünen zur gestrigen Pressekonferenz

„SPD, FDP und Bündnis'90/DIE GRÜNEN kommen mit dieser Vereinbarung überein, für die Dauer der am 21. Oktober 2009 beginnenden 14. Wahlperiode des Rates der Stadt Remscheid eine Gestaltungsmehrheit zu bilden, um eine verlässliche, zielgerichtete, sachorientierte und vernünftige Kommunalpolitik für Remscheid zu verwirklichen. Die wirtschaftliche und finanzielle Lage der Stadt Remscheid erfordert die Bündelung der politischen und gesellschaftlichen kreativen Kräfte, um gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Beate Wilding die Erneuerung von städtischem Gemeinwesen und städtischer Verwaltung voranzubringen. Die Verschuldung der Stadt Remscheid schränkt nicht nur die gegenwärtigen politischen Spielräume drastisch ein, sondern ist längst zu einer schweren Belastung für zukünftige Generationen geworden. Die Gestaltungsmehrheit will ihre Beiträge dazu leisten, durch gemeinsames politisches Handeln und Wirken die finanzielle Handlungsfähigkeit zurück zu gewinnen." (aus der Präambel des Vertrages zwischen SPD, FDP und Grünen in Remscheid über die Zusammenarbeit in der 14. Wahlperiode des Rates der Stadt Remscheid).

Der Koalitionsvertrag von SPD, FDP und Grünen von 2009 war die erforderliche und dringende Antwort auf die Lage der Stadt, die geprägt war

  • von 17 Jahren Haushaltsdefiziten
  • in zehn Jahren CDU-Ratsmehrheit in unserer Stadt.
  • von 17 Jahren Kürzungen und Einsparbemühungen ohne Lichtblick auf einen Erfolg
  • von Schulden in Höhe von inzwischen mehr als einer halben Milliarde Euro
  • von einem Haushaltsdefizit allein im Jahr 2009 von knapp 100 Millionen Euro

Die Gestaltungsmehrheit beabsichtigte, den zwischen den Fraktionen von SPD, FDP und Grünen und der Oberbürgermeisterin, damals noch unter Einschluss der CDU, vereinbarten „Zukunftspakt für Remscheid" in Inhalt und Geiste weiterzuführen. Die CDU, größte Fraktion im Rat, hatte bereits im Kommunalwahlkampf 2009 diesen Zukunftspakt verlassen und war auch nicht bereit, in den folgenden Jahren ernsthafte Konsolidierungsmaßnahmen mitzutragen.

FDP, Grüne und SPD haben sich vor vier Jahren zusammengefunden, weil die CDU in den davor liegenden zehn Jahren, davon fünf Jahre in absoluter Mehrheit und zehn Jahre als stärkste Fraktion, in höchstem Maße versagt und den damaligen Zustand durch kostenträchtige Entscheidungen herbeigeführt hatte. Die zuvor abgewählten bzw. nicht wiedergewählten Beigeordneten Kennepohl und Müller haben zu der prekären Situation der Stadt Remscheid maßgeblich beigetragen. Es muss hier an die maßlosen Bauausgaben ( z. B. Bahnhof Lennep) der damaligen Jahre und insbesondere an die spielkasinoähnlichen Geldgeschäfte des Kämmerers Müller erinnert werden. Alleine 23 Millionen € verlor die Stadt Remscheid damals mit spekulativen Geldgeschäften.

Die Oberbürgermeisterin hatte ohne eine Mehrheit, die sie unterstützt, keine Chance, eine stringente und geordnete Politik der Entschuldung durchzuführen. Das konnte in den Jahren nach der Kommunalwahl 2004 jedermann erkennen. Die Gestaltungsmehrheit aus SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen hat nun seit 2009 gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin und der ihr nachgeordneten Verwaltung alles Erdenkliche getan, um die Stadt Remscheid und die Konsolidierung der städtischen Finanzen auf den richtigen Weg zu bringen. Wir nahmen uns vor, in den nächsten Jahren den Haushalt der Stadt auf ein vernünftiges Maß zu kürzen, ohne die städtischen Strukturen zu zerstören. Wir wollten versuchen, mit der Kommunalaufsicht zu einer vernünftigen, zielgerichteten Zusammenarbeit zu kommen. Dies ist uns weitgehend gelungen. Wir haben in den letzten 4 Jahren, gemeinsam auf Grundlage der interfraktionellen Vereinbarung „Zukunftspakt für Remscheid" die Konsolidierung der städtischen Finanzen und die Reform der Stadtverwaltung vorwärts getrieben. Die wichtigsten Punkte seien hier noch einmal genannt:

  • die systematische Nutzung der Möglichkeiten interkommunaler Zusammenarbeit
  • die Berücksichtigung des Berichts der Gemeindeprüfungsanstalt und der Maßnahmenvorschläge des Gutachtens von Rödl & Partner.
  • die Entwicklung von Kennzahlenreihen im Rahmen der Rechnungsprüfung und die Evaluierung von Kennzahlen im interkommunalen Erfahrungsaustausch im Land Nordrhein-Westfalen.
  • der Aufbau der Zentralen Verwaltungssteuerung, unter anderem durch Entwicklung eines einheitlichen und transparenten Berichtwesens auf Produktebene.
  • der flexible Einsatz der Bediensteten und deren Qualifizierung als unverzichtbare Voraussetzungen für wirtschaftliches Handeln der Verwaltung.
  • der Abschluss einer Dienstvereinbarung zwischen Oberbürgermeisterin und Personalrat zum sozialen Frieden und zur Konsolidierung der städtischen Finanzen, um die erforderliche Flexibilität für ein Personaloptimierungsmanagement zu schaffen und betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen.
  • der zügiger Abbau von zunächst 160 Stellen in der Stadtverwaltung bis zum Jahr 2014 und damit Einsparungen in Höhe von ca. sieben Mio. € jährlich. Diese Absicht wurde mit einem noch erweiterten handhabbaren Konzept zum Abbau von etwa insgesamt 400 Stellen abgelöst.
  • Die Fortführung des „Remscheider Modells", die Beamtenversorgung mittels einer privaten Rentenversicherung zu garantieren.
  • Die Controllingberichte für den Haupt- und Finanzausschuss.
  • Die Aufgaben- und Produktkritik im Zuge der Haushaltssanierung.
  • Die Einrichtung der Zentraldienste für die Arbeitsbereiche Personal, Organisation, Controlling und Verwaltungssteuerung.
  • die Verkleinerung des Rates.
  • die Reduzierung der Fraktionszuwendungen.
Hinter der Gestaltungsmehrheit liegen nun vier Jahre intensiver Arbeit in Rat, Bezirksvertretungen und Ausschüssen. Die Arbeit war sehr erfolgreich, weil wir die Haushaltssanierung mit dem nötigen Durchsetzungswillen angepackt haben. Das Ergebnis:

Die Gestaltungsmehrheit erreichte die Konsolidierung der städtischen Finanzen durch Einsparungen und Kürzungen des Haushalts, aber auch durch Verbesserung der Organisation der Verwaltung und konnte die finanzielle Handlungsfähigkeit für die Stadt Remscheid nach vielen Jahren wieder zurückgewinnen! Der Haushaltssanierungsplan von 2010 wurde unter Federführung des Büros der Oberbürgermeisterin unter intensiver Mitarbeit der Fraktionsvorsitzenden der Gestaltungsmehrheit erarbeitet. Dabei gab es keinerlei Denkverbote. Das Ergebnis war eine zukunftsweisende Planung über die Haushaltskonsolidierung der nächsten zehn Jahre. Die Gestaltungsmehrheit hat diese Maßnahmen gegen den Widerstand aller anderen Fraktionen beschlossen.

Das Konsolidierungsziel im Bereich der Transferaufwendungen (Maßnahme 23) wurde bisher noch nicht in voller Höhe erreicht und bedarf noch großer Anstrengungen von Rat und Verwaltung. Auch Rückschläge wie die Ablehnung der Antennensteuer und die für Remscheid enttäuschend ausgefallene Zuweisung der Gelder aus dem Gemeindefinanzierungsgesetz konnten den Haushaltsanierungsplan nicht gefährden, weil wir den Plan laufend fortschreiben und weiterentwickeln, um unsere Ziele zu erreichen. Wir sind auf dem richtigen Weg, die Sanierung des Haushaltes im festgelegten Zeitraum zu schaffen.

Der Abbau von Personal wurde entsprechend der Zielvereinbarung umgesetzt und liegt bisher voll im Plan. Inzwischen wurden bereits mehr als 120 besetzte Stellen eingespart und damit alleine im Jahre 2013 über 5 Millionen € weniger Personalkosten ausgegeben. Diese Personalkostenreduzierung war eine echte Einsparung im Vergleich zu früheren Streichungen von Planstellen, die oftmals überhaupt nicht besetzt, jedoch trotzdem mit entsprechenden Kosten in der Haushaltsplanung hinterlegt waren. Beförderungen im Bereich der Verwaltung, insbesondere bei der Feuerwehr, konnten trotz stringenter Sparmaßnahmen erfolgen. Mit der Umsetzung der Beschlüsse zum Haushaltssanierungsplan 2012-2021 konnten die ursprünglich geplanten Defizite schon in den Anfangsjahren verringert werden.

Jahr

2008

2009

2010

2011

2012

2013

geplantes Defizit in der Eröffnungsbilanz

65,4 Mio.

66,8 Mio.

105,2 Mio.

97,3 Mio.

90,4 Mio.

87,8 Mio.

Tatsächliches Defizit

40 Mio.

85 Mio.

100 Mio.

50 Mio.

36 Mio.

29 Mio. geplant

geplante Personalkosten in der Eröffnungsbilanz

83,6 Mio.

86 Mio.

88,5 Mio.

88,4Mio.

87,6 Mio.

86,8 Mio.

Tatsächliche Personalkosten

84,3 Mio

83,2 Mio

80,5 Mio

81,7 Mio

80,8 Mio

81,6 Mio.

Kassenkredite

410 Mio.

476 Mio.

552 Mio.

555 Mio.

575 Mio.

590 Mio.

Stellen

1703

1728

1697

1651

1578

1556


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