Vor zehn Jahren lebten in
Remscheid mehr als 23.000 Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre. Wie viele
Spielmöglichkeiten es für sie gab, wusste die Verwaltung damals nicht. Das
betraf nicht nur um klassische Spielplätze, meist für Kleinkinder bestimmt,
sondern auch Schützenplätze, Grünanlagen oder andere öffentliche Plätze, die
anteilig als Spielfläche galten. Deshalb wurde damals eine umfangreiche
Erfassung dieser Plätze beschlossen für eine künftige flexiblere Planung, die
stärker auf die veränderten Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen eingehen
sollte. Wenn es beispielsweise an Treffpunkten für Teenager in einzelnen
Vierteln mangele, müsse sofort reagiert werden können und nicht erst nach
langwierigen Verhandlungen zwischen Verwaltung und Politik, so der
Ausgangspunkt damals. Und dann schlug die öffentliche Finanzkrise durch...
Im Januar 2004 berichteten
die lokalen Medien über drastische Pflegemängel im Altenheim Stockderstiftung.
Zwei Tage lang habe eine 88jährige Patientin kein Wasser bekommen, dann sei sie
gestorben, hieß es damals. Bei einer anderen Patientin sei der Verdacht auf
einen Beinbruch nicht überprüft worden; ihr habe das Bein amputiert werden
müssen. Der Leiter der städtischen Altenheime in Remscheid und sieben weitere
Mitarbeiter wurden suspendiert, die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen
Vernachlässigung auf. Die Pflegemängel waren damals nur durch Zufall bekannt
geworden.
Eine Ortsbesichtigung
unternahmen vor zehn Jahren die Remscheider Grünen; sie besichtigten den
geplanten Standort eines Verbraucherzentrums auf dem Schützenplatz in
Lüttringhausen, weil der dortige Baumbestand (ca. 50 Bäume) durch den Bau
gefährdet seien, so eine Sprecherin damals. Das Bauvorhaben müsse verkleinert
werden.
Chaotische Zustände in der Altpapiersammlung
ärgerten vor zehn Jahren die Remscheider Bürger, weil die Zahl der
Altpapiercontainer nicht ausreichte. Im Januar 2004 teilten die Entsorgungsbetriebe
mit, zum Jahresbeginn habe ein neuer Anbieter die Sammlung übernommen.
Nicht erst in jüngster Vergangenheit
war das Verhältnis zwischen Stadtverwaltung und Sportbund angespannt. Im Moment
wird es wieder aus gut bezeichnet. Und auch im Januar 2004 hieß es man wolle
wieder konstruktiv zusammenarbeiten, verbunden mit dem Zusatz, Sportbund und Stadtverwaltung
hätten ihre Differenzen aus dem Vorjahr (2003) beigelegt. Ein Streit über die
Remscheider Sportförderung hatte das Verhältnis belastet. Reinhard Ulbrich,
Vorsitzender des Sportbundes, hatte damals seinem Nachfolger als
Oberbürgermeister (Fred Schulz, CDU) vorgeworfen, am Scheitern des Planes
verantwortlich zu sein, das frühere Hallenbad in Lüttringhausen zu einem
Veranstaltungszentrum auszubauen. Zwölf beteiligten Vereine hatten den Eigenanteil
dafür nicht aufbringen können, und die Stadt hatte eine Bürgschaft über 100.000
Euro nicht übernehmen wollen. Im Januar 2004 erklärten dann beide, das Eis sei
gebrochen. Und sie stellten ein Sieben-Punkte-Programm vor, das den Sportlern
mehr Mitsprache bei der Verteilung von Haushaltsmitteln einräumen sollte. Auch
erhalte er Sportbund Sitz und Stimme im Sportausschuss.
Im Januar 2004 machte sich
die Remscheider CDU im Kulturausschuss für die Einführung eines
Kinderkulturpasses stark. Der Pass sollte es den Kindern ermöglichen, alle
Kunst- und Kulturangebote der Stadt wahrzunehmen. Künstler, Musiker,
Schauspieler und Sportler sollen dabei als Mittler aktiv werden. Kinder würden immer
mehr abhängig von visuellen Medien wie Fernsehen und Computer, dies verhindere
die Entwicklung von Kreativität und sozialem Verhalten, betonte die CDU damals.
Und tatsächlich war das Projekt, das dann im Jahr 2004 unter der Verantwortung
des bis 2008 bestehenden Kulturservice (Leitung von Franz Lebfromm) durchgeführt
wurde - mit einigen Wiederauflagen in den Folgejahren ein Erfolg. Dem
Kulturservice machte 2008 der Sparzwang ein Ende durch Nichtwiederbesetzung bzw.
Streichung der Stelle von Franz Lebfromm nach dessen Pensionierung.