Quantcast
Channel: Waterbölles
Viewing all articles
Browse latest Browse all 25295

Rückblick: Remscheid im Januar 2004

$
0
0

Vor zehn Jahren lebten in Remscheid mehr als 23.000 Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre. Wie viele Spielmöglichkeiten es für sie gab, wusste die Verwaltung damals nicht. Das betraf nicht nur um klassische Spielplätze, meist für Kleinkinder bestimmt, sondern auch Schützenplätze, Grünanlagen oder andere öffentliche Plätze, die anteilig als Spielfläche galten. Deshalb wurde damals eine umfangreiche Erfassung dieser Plätze beschlossen für eine künftige flexiblere Planung, die stärker auf die veränderten Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen eingehen sollte. Wenn es beispielsweise an Treffpunkten für Teenager in einzelnen Vierteln mangele, müsse sofort reagiert werden können und nicht erst nach langwierigen Verhandlungen zwischen Verwaltung und Politik, so der Ausgangspunkt damals. Und dann schlug die öffentliche Finanzkrise durch...

Im Januar 2004 berichteten die lokalen Medien über drastische Pflegemängel im Altenheim „Stockderstiftung“. Zwei Tage lang habe eine 88jährige Patientin kein Wasser bekommen, dann sei sie gestorben, hieß es damals. Bei einer anderen Patientin sei der Verdacht auf einen Beinbruch nicht überprüft worden; ihr habe das Bein amputiert werden müssen. Der Leiter der städtischen Altenheime in Remscheid und sieben weitere Mitarbeiter wurden suspendiert, die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen Vernachlässigung auf. Die Pflegemängel waren damals nur durch Zufall bekannt geworden.

Eine Ortsbesichtigung unternahmen vor zehn Jahren die Remscheider Grünen; sie besichtigten den geplanten Standort eines Verbraucherzentrums auf dem Schützenplatz in Lüttringhausen, weil der dortige Baumbestand (ca. 50 Bäume) durch den Bau gefährdet seien, so eine Sprecherin damals. Das Bauvorhaben müsse verkleinert werden.

Chaotische Zustände in der Altpapiersammlung ärgerten vor zehn Jahren die Remscheider Bürger, weil die Zahl der Altpapiercontainer nicht ausreichte. Im Januar 2004 teilten die Entsorgungsbetriebe mit, zum Jahresbeginn habe ein neuer Anbieter die Sammlung übernommen.

Nicht erst in jüngster Vergangenheit war das Verhältnis zwischen Stadtverwaltung und Sportbund angespannt. Im Moment wird es wieder aus gut bezeichnet. Und auch im Januar 2004 hieß es man wolle wieder konstruktiv zusammenarbeiten, verbunden mit dem Zusatz, Sportbund und Stadtverwaltung hätten ihre Differenzen aus dem Vorjahr (2003) beigelegt. Ein Streit über die Remscheider Sportförderung hatte das Verhältnis belastet. Reinhard Ulbrich, Vorsitzender des Sportbundes, hatte damals seinem Nachfolger als Oberbürgermeister (Fred Schulz, CDU) vorgeworfen, am Scheitern des Planes verantwortlich zu sein, das frühere Hallenbad in Lüttringhausen zu einem Veranstaltungszentrum auszubauen. Zwölf beteiligten Vereine hatten den Eigenanteil dafür nicht aufbringen können, und die Stadt hatte eine Bürgschaft über 100.000 Euro nicht übernehmen wollen. Im Januar 2004 erklärten dann beide, das Eis sei gebrochen. Und sie stellten ein Sieben-Punkte-Programm vor, das den Sportlern mehr Mitsprache bei der Verteilung von Haushaltsmitteln einräumen sollte. Auch erhalte er Sportbund Sitz und Stimme im Sportausschuss.

Im Januar 2004 machte sich die Remscheider CDU im Kulturausschuss für die Einführung eines Kinderkulturpasses stark. Der Pass sollte es den Kindern ermöglichen, alle Kunst- und Kulturangebote der Stadt wahrzunehmen. Künstler, Musiker, Schauspieler und Sportler sollen dabei als Mittler aktiv werden. Kinder würden immer mehr abhängig von visuellen Medien wie Fernsehen und Computer, dies verhindere die Entwicklung von Kreativität und sozialem Verhalten, betonte die CDU damals. Und tatsächlich war das Projekt, das dann im Jahr 2004 unter der Verantwortung des bis 2008 bestehenden Kulturservice‘ (Leitung von Franz Lebfromm) durchgeführt wurde - mit einigen Wiederauflagen in den Folgejahren – ein Erfolg. Dem Kulturservice machte 2008 der Sparzwang ein Ende durch Nichtwiederbesetzung bzw. Streichung der Stelle von Franz Lebfromm nach dessen Pensionierung. 


Viewing all articles
Browse latest Browse all 25295