
Radweg
Lennep-Lüttringhausen ist noch Zukunftsmusik, titelte der Waterbölles am
25. Mai 2012. Damals hatte die Verwaltung der Politik einen Neubau der Diepmannsbacher
Brücke (Fotos) als verkehrswichtige Verbindung zwischen dem Wohngebiet
Westring sowie dem Gewerbestandort Karlstraße/Schlachthofstraße und dem
Stadtteil Lennep vorgeschlagen. Zum einen, weil an der mehr als 100 Jahre
alten Brücke der Zahn der Zeit nagt, und zum anderen, weil das neue Gewerbegebiet
an der Karlstraße eine zweite Zufahrt benötige. Bei Arbeiten an der alten
Eisenbahnbrücke der Bahn AG an der Schlachthofstraße und einer in Zukunft
absehbaren Erneuerung dieser Brücke durch die Bahn wäre das neue Gewerbegebiet
ohne zweite Zufahrt nicht erreichbar. In
diesem Zusammenhang wurde der Plan diskutiert, die Eisenbahnbrücke der Bahn AG
an der Schlachthofstraße, die derzeit noch drei Gleise der Bahnstrecke
Lennep-Lüttringhausen überspannt, von denen nur noch zwei genutzt werden, zu
verkürzen bzw. das dritte Gleis durch einen Radweg zu ersetzen. Der könne dann
wie bei der Balkantrasse im Bereich des Bahnhofs Lennep durch einen Zaun vom
angrenzenden Bahngleis getrennt werden, hieß es damals. Aber: Das alles sei
noch Zukunftsmusik.
Und das wird es wohl auch bleiben. Denn zur Sitzung am 15.
Januar hat die Verwaltung den Mitgliedern der Bezirksvertretung (BV) Lennep
nunmehr vorgeschlagen, den Radweg Balkantrasse nicht über das Gewerbegebiet Bahnhof Lennep bis
zur Blume in Lüttringhausen zu verlängern, sondern auf vorhandenen Wegen.
Eine Abkehr von dem ursprünglichen Plan hatte sich schon im
Juli 2012 abgezeichnet. Zitat aus dem Waterbölles: Nach Angaben eines
Bahnsprechers könnte die Anlage eines Radweges entlang der Bahnlinie
Lennep-Blume im Bereich der Kleingartenanlage Endrignausen schwierig werden.
Denn dort reiche der Platz dafür wohl nicht aus. Aber die Verlängerung der
"Balkantrasse" Richtung Lüttringhausen ist noch aus einem anderen
Grunde unsicher: Die Stadt Remscheid plant, der Bahn AG den nicht mehr
benötigten Gleisteil der Brücke Karlstraße abzukaufen und abzureißen, damit das
neue Gewerbegebietes Karlstraße besser erreicht werden kann. Wie das zum Plan
passt, die Diepmannsbacher Brücke nicht schmaler zu bauen, damit darunter noch
Platz für Radler ist, erläuterte die Stadtverwaltung bislang nicht.
Für die notwendige Erklärung ließ sich die Verwaltung bis
heute Zeit. In der Beschlussvorlage für die BV Lennep heißt es nun, die
ursprünglich angedachte Variante, die Balkantrasse westlich der ... Bahntrasse
und anschließend durch die Kleingartenanlage zu führen, wäre mit erheblichen
Kosten (Herstellung des Radweges, Kauf von Flächen sowie für eine Fahrradbrücke
wie in Bergisch Born) verbunden. Vor allem aber: Würde der Radweg durch das
neue Gewerbegebiet geführt, mindere das die vermarktbare Gewerbefläche um rund
1.000 Quadratmeter. Das aber bedeute für die Stadt dann bei einem Verkaufspreis
von 80 Euro pro Quadratmeter einen rechnerischen Verlust von 80.000 Euro.
Deshalb soll der Radweg nun in zwei zur Auswahl beschriebenen Varianten westlich
an den Gewerbegebiet herumgeführt werden auf wenig befahrenen Wegen und
Straßen und mit einer ergänzenden Anbindung sn den Bahnhof Lennep als wichtiger
Verkehrsknotenpunkt an der Balkantrasse.
Ziel des neuen Vorschlages sei es, so die Verwaltung, mit
möglichst geringen Investitionen einen realen Mehrwert für Freizeitradfahrer im
Bereich zwischen dem Lenneper Bahnhof und Blume zu schaffen. Der ADFC (Allgemeiner
Deutscher Fahrrad-Club NWR e.V. Kreisverband Remscheid) sowie der VCD
(Verkehrsclub Deutschland Regionalverband Bergisches Land e.V.) seien in die
Überlegungen einbezogen worden. Die Kosten für eine zusätzliche Beschilderung
sowie die Anbindung der Balkantrasse an die Robert-Schumacher-Straße in Höhe
des Parkplatzes dm werden mit rund 5.000 beziffert.