Quantcast
Channel: Waterbölles
Viewing all articles
Browse latest Browse all 24973

"Auf Option eines Radweges nicht leichtfertig verzichten!"

$
0
0

„Ohne Radweg rund 1.000 Quadratmeter mehr für Gewerbe“, überschrieb der Waterbölles am 6. Januar den Vorschlag der Stadtverwaltung an die Politik, entgegen ursprünglicher Planungen auf eine direkte Verlängerung der „Balkantrasse“ entlang der Bahnlinie bis nach Lüttringhausen-Blume zu verzichten und statt dessen „auf wenig befahrenen Wegen und Straßen“ westlich an den Gewerbegebiet vorbeizuführen. Die Stadt begründete das zum einen mit erheblichen Kosten (Herstellung des Radweges, Kauf von Flächen im Bereich der Kleingartenanlage Endringnausen sowie für eine Fahrradbrücke wie in Bergisch Born), zum anderen mit einem Einnnahmeverlust von 80.000 Euro für den Fall, dass der Radweg nach alter Planung im neuen Gewerbegebiet „Karlstraße“ am Lenneper Bahnhof rund 1.000 Quadratmeter vermarktbare Gewerbefläche beanspruche. Eine Darstellung, zu der Bibiana Martz von den Grünen in der gestrigen Sitzung der Bezirksvertretung Lennep erhebliche Zweifel hegte. Denn in dem ungünstig geschnittenen Grundstück an der Spitze des Gewerbegebietes Richtung Schlachthofstraße plane die Stadt den Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses für den Fall, dass das DOC Wirklichkeit werde. Zur Hälfte würde der Radweg also in dem Gewerbegebiet über eine gar nicht vermarkt bare Fläche verlaufen. Das minderte den Einnahmeverlust etwa um die Hälfte.

Ob die Stadt sich nicht lieber bei der Bergischen Entwicklungsagentur um Fördermittel für den Radwegebau bemühen wolle, statt diese wichtige Option gleich aufzugeben, wollte Martz wissen und kritisierte die Alternativstrecke: „Kein Freizeitfahrer fährt mit seiner Familie erst ins Diepmannsbachtal und dann wieder bergauf!“ Da gab ihr Luigi Vallitutto von den Linken Recht. Das Hauptproblem sei allerdings, wandte Stadtplanerin Sigrid Burkhart ein, sei die Ungewissheit, ob die Stadt in den nächsten zehn Jahren überhaupt Geld einplanen könne die die Verlängerung der Radtrasse.

Gleichwohl hielt Roland Kirchner (W.i.R.) den neuen Vorschlag der Verwaltung für „wenig griffig“, so lange diese nicht konkret belegen könne, dass das beanspruchte Gelände tatsächlich in genannter Größenordnung an ein Unternehmen verkauft werden könne. „Es würde reichen, wenn wir erst dann über den Verzicht auf den Radweg nachdenken!“ Da man es in der Bezirksvertretung Lennep mit Wortmeldungen aus dem Zuhörerkreis nicht so genau nimmt, hatte auch Verkehrsexperte Klaus Lellek von den Grünen Gelegenheit, Stellung zu nehmen. Er äußerte sich „entsetzt“ darüber, wie leichtfertig die Verwaltung die wichtige Option eines überörtlichen Radweges aufgeben wolle. Auch kritisierte er, dass der Arbeitskreis in Remscheid, der sich mit der Planung von Radwegen befasst, noch nicht zu dem Vorschlag der Verwaltung gehört worden sei.

Ergebnis der gestrigen Diskussion: Die Bezirksvertretung Lennep sieht noch erheblichen Beratungsbedarf und empfahl dem Haupt- und Finanzausschuss, es in seiner nächsten Sitzung, in der über den Vorschlag der Verwaltung entschieden werden sollte, ebenfalls zunächst bei einer Vertagung zu belassen. 


Viewing all articles
Browse latest Browse all 24973