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Keine Kindertageseinrichtung in Remscheid egal, ob in der Regie der Stadt oder in der eines Freien Trägers die keine zusätzlichen Plätze für die Betreuung unter Dreijähriger (U3-Plätze) erhält. Ein teures Unterfangen, wie gestern im Jugendhilfeausschuss (JHA) eine Vorlage der Verwaltung zeigte, der der Rat der Stadt in seiner konstituierenden Sitzung bereits zugestimmt hat. Den Mitgliedern des JHA als zuständigen Fachausschuss oblag es gestern lediglich, sie zustimmend zur Kenntnis zu nehmen. Und das taten sie denn auch einstimmig, um a) die Fertigstellung der Baumaßnahmen zur Schaffung von Plätzen für Kinder unter drei Jahren und somit die dauerhafte Betriebsführung zu sichern und weil b) es zur baulichen Herrichtung der Kindertageseinrichtungen zur Erfüllung des Versorgungsauftrages nach dem SGBVIII keine Alternative gibt. Gleichwohl zeigte sich Ottmar Gebhardt schockiert über die Mehrausgaben in Höhe von insgesamt 579.600 , die bei fünf Kindertagesstätten anfallen (Struck 60.000 , Hofstraße 31.800 , Ahornstraße 273.600 , Albrecht-Thaer-Straße 133.200 , Dicke Eiche 35.000 und Arnoldstraße 46.000 ). Von diesen 579.600 können 445.400 aus vorhandenen Mitteln des Investitionsprogramms 2012-2017 finanziert werden (siehe Tabelle rechts). 134.200 müssen somit noch überplanmäßig bereitgestellt werden. In den meisten Fällen verursachten zusätzliche Brandschutzmaßnahmen die Mehrkosten.
Hätte im Vorfeld besser geplant werden müssen?, wollte Gebhardt von der Verwaltung wissen. Stadtdirektor Burkhard Mast-Weisz: Auch wir haben uns über die Mehrkosten rechnerisch sind das zwei Ein-Familien-Häuser geärgert. Aber die Zahlen sind geprüft und valide. Zwischen Planung und Bauausführung liegen teilweise mehrere Jahre! Bei der Kita Struck waren es beispielsweise drei. Dort führte das Gutachten des Brandschutzsachverständigen zu neuen Rauchschutzmaßnahmen und zum Neubau zweier zusätzlicher Rettungswege.
Dass sich Bauprojekte verteuerten, sei jedoch kein spezifisches Problem von Kindertageseinrichtungen, betonte der OB, sondern ein grundsätzliches Problem der Steuerung. Bei Kindertageseinrichtungen - vor allem anderer Träger - bedürfe es allerdings einiger besonderer Komponenten, auf die man sich jetzt aus gegebenem Anlass verständigen werde. In Arbeit sei ein Bauinvestitionscontrolling, sagte Mast-Weisz und kündigte für den Herbst eine entsprechende Vorlage für den Haupt- und Finanzausschuss und den Rat der Stadt an.