Als Wanderer kennen Sie
diese Schilder sicherlich. Sie stehen im Remscheider Waldgebiet und sind,
wenn sie nicht gerade von Vandalen verschmiert wurden so wie dieses Schild -
gut sichtbar an markanten Stellen von Hauptwanderwegen aufgestellt. Die
Schilder sprechen für sich - sie sind Standortadressen mitten im Wald. Die Adresse
dieses Schildes ist beispielsweise RS = Stadt Remscheid ; Planquadrat 8073;
Nummer des Schildes in diesem Quadrat 2. (Wanderweg A2, Linke Seite
Morsbach, Höhe von Berg). Im Notfall verbindet ein Anruf der Telefonnummer 112 mit
der Leitstelle der Feuerwehr verbunden. Dort nennt der Anrufer dann die
Standortdaten 8073-2 RS! und teilt damit, ohne selbst Ortskenntnisse zu
besitzen, den genauen Standort mit. Dieser wird in der Feuerwehrzentralein den
Einsatzleitrechner eingegeben, und sofort werden die optimalen Anfahrtsweg und
schnellsten Zufahrtswege für die Rettungskräfte angezeigt. "Zur Unterstützung
der Einsatzkräfte können die Standorte mit diesen genauen Anfahrdaten in
Kartenform ausgedruckt werden, um auch ortsunkundigen Helfern eine sichere
Orientierung an die Hand zu geben", erläutert Sebastian Wagner von der
Feuerwehr Remscheid.
Gute Erfahrung in
Remscheid gibt es auch mit der Angabe von GPS-Ortsdaten. Hat die meldende
Person vom Handy oder vom GPS-Gerät die Koordinaten, können diese im
Leitstellenrechner sofort in die aktuellen Ortsdaten umgewandelt und auch in
diesem Fall der optimalen Anfahrtsweg berechnet werden. "Der Rechner kann sechs
der gebräuchlichsten Koordinatensysteme verarbeiten, sollten es mal
"exotische" Koordinatenangaben sein, können diese aber in alle
gängigen Datensätze umgewandelt werden." berichtet Sebastian Wagner aus
seiner Erfahrung.
Die Idee zu diesen Waldrettungspunkten
stammt von Forstbeamten und Feuerwehrleuten der Stadt Hagen. Sie hatten
gemeinsam ein einfaches, kostengünstiges und sicheres Verfahren entwickeln wollen,
das landesweit von Rettungskräften der Feuerwehr und der Polizei eingesetzt
werden kann. Leider ist dieses Rettungssystem bis heute nicht einheitlich
installiert. Viele Städte haben zwar ein ähnliches oder gleiches System, aber
oft fehlen die Schnittstellen, um auf benachbarte Gebiete zugreifen zu können.
Einheitlichkeit wäre aber wünschenswert, da z.B. auch die Zuordnung eines
Funknotrufs (welche Leitstelle ist zuständig, Solingen oder Remscheid?) von der
Position des Mobilfunkmastes, nicht aber von der Position des Anrufenden
abhängig ist. So kann es in grenznahen Gebieten (sowohl bei Staats- als auch
bei Landes- und Kommunalgrenzen) dazu kommen, dass ein Notruf bei einer für das
Einsatzgebiet nicht zuständigen Leitstelle eingeht und es hierdurch
Zeitverzögerungen geben kann.
Mir als Wanderer ist es im Grunde genommen gleich, ob mir Remscheider, Solinger oder Wuppertaler Einsatzkräfte helfen, ich sehe die Waldrettungspunkte als erheblichen Sicherheitsfaktor in unseren Wäldern an und bin mir sicher: ohne diese Schilder wären Rettungszeiten erheblich länger. Hoffen wir, dass diese Schilder nie wirklich gebraucht werden!