Vertreter verschiedener Verbände, Schulen, Gewerkschaften,
Parteien und Unternehmer erarbeiteten vor zehn Jahren gemeinsam mit der Stadt
eine neue Leitlinie für ein besseres, friedvolles Zusammenleben von Deutschen
und Migranten. In Remscheid lebten schon damals mehr als 28.000 Ausländer aus
rund 100 Nationen. Aus diesen Familien kam fast jedes zweite neugeborene Kind
(heute mehr als die Hälfte). Der Remscheider Sozialdezernent Burkhard Mast‑Weisz,
sagte damals, die Verwaltung könne zu dem neuen Konzept mit Sprachförderung, Grabfeldern für Muslime
oder Integrationsangeboten für jugendliche oder ältere Ausländer beitragen,
aber die wirkliche Integration müsse in der Nachbarschaft, dem Betrieb oder der
Schule geschehen.
Im August 2004, drei Jahre nach Gründung der
Remscheider Bürgerstiftung, klagten die Initiatoren über wenig Spender und
mangelnde Unterstützung aus der Bevölkerung. Viele der einstmals hochgesteckten
Ziele seien deshalb nicht zu verwirklichen. Viele Remscheider Unternehmen
unterstützten bereits Vereine oder unterhielten eigene Stiftungen.
Von den insgesamt rund 130 städtischen Spielplätzen in
Remscheid wurden vor zehn Jahren 21 von Paten betreut. Nach damaligen Angaben
des Spielflächenmanagers gibt es auf den betreuten Plätzen deutlich weniger
Verunreinigungen und Vandalismus. Zudem seien die Kosten für die Instandhaltung
messbar gesunken. Ziel sei es deswegen, für möglichst viele Spielplätze neue
Paten zu gewinnen.
Beschlossene Sache war im August 2004 der Anbau am
Remscheider Amtsgericht; bestimmt für die Abteilungen der bisherigen
Nebenstelle des Gerichts in Lennep. Ein Sprecher der Verwaltung sagte damals,
mit dem Anbau werde der Standort des Amtsgerichts in der Innenstadt langfristig
gesichert. Baubeginn war allerdings erst 2005.
Vor zehn Jahren, nach den Sommerferien 2004, begann die
ganztägige Kinderbetreuung an den Remscheider Grundschulen, allerdings zunächst
in provisorischen Räumen. Der Grund: Die Umbaumaßnahmen an den sieben Schulen waren
noch nicht abgeschlossen (erst im Dezember). Nach Angaben der Verwaltung waren
die Fristen für die Ausschreibung der Arbeiten zu kurz gewesen, da der endgültige
Ratsbeschluss erst im Mai gefallen sei.
Die Remscheider SPD‑Ratsfraktion wehrte sich vor zehn
Jahren gegen den von der CDU‑Fraktion in einem Brief an NRW‑Innenminister Fritz
Behrens geäußerten Vorwurf, die SPD habe eine Parteizeitung zum Remscheider
Großstadtjubiläum verbotenerweise mit Geld aus Fraktionskasse finanziert. In
ihrer Stellungnahme an den Minister versicherte die SPD, die Zeitung sei mit
Privatgeldern der Fraktionsmitglieder bezahlt worden.
Die jüngste Erneuerung der Bühnentechnik war nicht die
erste Sanierungsmaßnahme im Teo Otto Theater. Schon vor zehn Jahren gab es eine
umfassende Renovierung des Theaters; nach fast zweijähriger Bauzeit stand sie
im August 2004 kurz vor dem Abschluss. Die Fassade des Hauses wurde damals nach
Originalskizzen des einstigen Architekten erneuert. Zuvor hatten Fachleute die
Inneneinrichtung im Stile der Fünfzigerjahre rekonstruiert. Die Kosten für die
Stadt beliefen auf etwa eine Million Euro.
Beim Seniorenbeirat, 2004 frisch gewählt, gucke die
Remscheider SPD damals buchstäblich in die Röhre. Im August 2004 akzeptierte
sie die Entscheidung des Düsseldorfer Verwaltungsgerichtes, keine neue Fristen
für die Benennung der Kandidaten des Beirates zuzulassen. Hintergrund: SPD und
FDP hatten es versäumt, ihre Kandidaten rechtzeitig zu benennen. Und die
Verwaltung hatte die Parteien auf das Versäumnis nicht rechtzeitig aufmerksam gemacht.
Die Folge: Der Seniorenbeirat blieb in der Legislaturperiode ab 2004 ausschließlich
mit Mitglieder der CDU und der Wählergemeinschaft W.I.R. besetzt.
Vor zehn Jahren renovierte die evangelische Stiftung
Tannenhof in der Abteilung für Neurologie und Gerontopsychatrie zwei Krankenstationen.
Im Eingang des Pavillons, der die Abteilung beherbergt, ersetzten Glasfassaden
und helle Farben die bislang dunklen Flure. Neue Sanitärbereiche wurden in dem
fast 50 Jahre alten Gebäude eingerichtet, ebenso Räume für Krankengymnastik und
Sprachtherapie. Nach damaligen Angaben eines Sprechers hatte das für die
älteren Patienten den Vorteil, dass sie zur Behandlung nach einem Schlaganfall
nicht mehr an weit verstreuten Stellen des Klinikgeländes behandelt werden
müssen. Die Hälfte der Abteilung war im August 2004 modernisiert; im September
wurde mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen. Die Baukosten in Höhe von fast
sieben Millionen Euro trug zur Hälfte das Land.