Innerhalb weniger Tage fanden Remscheider Vogelfreunde zwei tote Grünfinken und einen kranken Dompfaff in ihrem Garten. Bei allen drei Vögeln war der Schnabel verklebt. Sie wirkten kurzatmig, matt und apathisch, schienen manchmal sogar zu schlafen. Dann wieder hüpften sie bis auf einen Meter an die Menschen heran. Ihr Gefieder war deutlich aufgeplustert anders als üblich. Schuld daran hatten aller Wahrscheinlichkeit nach so genannte Trichomonaden (Trichomonas gallinae), einzellige Geißeltierchen. Seit 2009 wandert diese Vogelseuche durch Europa und hat besonders den Grünfinken, den Erlenzeisigen und den Dompfaffen zugesetzt, allesamt Schwarmvögel. Die Tiere infizieren sich bei der Flüssigkeitsaufnahme. Der Erreger wird über den Rachen und Schnabel ins Wasser übertragen und von anderen Vögeln wieder aufgenommen. Wo an Futterstellen tote Vögel entdeckt werden, sollte die Fütterung mindestens 14 Tage ausgesetzt und auf Vogeltränken längere Zeit verzichtet werden. Nach Angaben von Veterinären besteht für den Menschen, Hunde und Katzen keine Infektionsgefahr. Bei Vögeln verläuft die Infektion allerdings stets tödlich.
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Einzellige Geißeltierchen können Schwarmvögeln gefährlich werden
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