Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung
des Klima- und Ressourcenschutzes hatte sich vor drei Jahren die Klima-Allianz
Remscheid gebildet. Auf der konkreten Grundlage eines Ratsbeschlusses (vom 12.
Mai 2011). Ihre Aktivitäten sollen einer kontinuierlichen Steigerung des
effizienten Umgangs mit Energie und Rohstoffen, dem Wandel der Stadt im Sinne
einer nachhaltigen Entwicklung und der Gewinnung von Energie aus erneuerbaren
Quellen dienen. Aus dem lockeren Zusammenschluss soll nun ein fester,
eingetragener Verein werden, wie Fred Schulz, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft
Remscheid (Foto rechts), als Sprecher der Gruppierung und Geschäftsführerin Monika Meves (Foto links) vom
Umweltamt der Stadt Remscheid gestern auf einer Pressekonferenz ankündigten. Sofern
der Rat der Stadt in seiner Februar-Sitzung dem Beitritt der Stadt zustimmen
wird, und damit ist zu rechnen, soll die Vereinsgründung bis zum 1. April
erfolgen. Das Ziel: Die weitere Förderung des Klimaschutzes in Remscheid. Fred
Schulz sagte es gestern ganz offen: Ohne Moos nix los. Ein Verein kann
Mitgliedsbeiträge erheben, Spenden gewinnen und auch z.B. Mittel von Stiftungen
erhalten. Die Arbeit des Netzwerks könnte so noch effektiver werden! Eine
Vereinssatzung wurde bereits ausgearbeitet: Der Feinschliff ist im Gange! Aktuell klären die derzeit beteiligten
Institutionen in ihren eigenen Gremien die Mitgliedschaft. Schulz: Zu den
Gründungsmitgliedern werden auch die Handwerksinnungen Sanitär, Elektro, Bau
und Dachdecker gehören! Der neue Verein wird aber auch für umweltbewusste
Einzelpersonen offen sein.Die Jahresbilanz der Klima-Allianz Remscheid, die Meves und Schulz gestern vorlegten, erinnert an die weltweite Earth Hour 2014 am 29. März unter dem Motto Deine Stunde für unseren Planeten. Erstmals waren an diesem Tag Bürgerinnen und Bürger in Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Handwerk aufgerufen, eine Stunde auf Beleuchtung bei Büro- und Geschäftsgebäuden und privat zu Hause zu verzichten. Monika Meves: Viele bekannte Gebäude und Sehenswürdigkeiten waren in der Aktionsstunde dunkel - ein Zeichen für den Klimaschutz! Aber keine einmalige Aktion sein; auch im kommenden Jahr soll wieder zur Teilnahme an einer Earth Hour eingeladen werden als kleiner Beitrag zum Klimaschutz und Energiesparen.
Dem diente in diesem Jahr auch der erstmals ausgelobte Klimaschutzpreis. Schülerinnen und Schüler konnten sich darum mit Aktivitäten zur Energieeinsparung, zur effizienten Nutzung von Energie und zur Nutzung erneuerbarer Energien in Betrieben bewerben. Sieger war die Klasse 9 d der Hauptschule Hackenberg (Foto rechts) mit ihrem Film Jugend bewegt, der Energie-Sparmaßnahmen der Firma Hazet unter die Lupe nahm (auf der Homepage der Allianz zu sehen). Wer sich 2016 um den zweiten Klimaschutzpreis bewerben kann, steht noch nicht fest. Remscheider Sportvereine?
Mehr als 30 Remscheider Hausbesitzer nahmen in diesem Jahr das Angebot der Klima-Allianz und der Remscheider Verbraucherzentrale an, sich über eine bessere Wärmedämmung und Energienutzung an und in ihren Häusern beraten zu lassen. Die Gebäudebesitzer konnten die unabhängige anbieterneutrale Energieberatung der Verbraucherzentrale zu einem günstigen Preis in Anspruch nehmen dank eines finanziellen Zuschusses der Allianz. Eine verlässliche Energieberatung sei der Schlüssel zur erfolgreichen energetischen Sanierung und stehe am Beginn einer dauerhaften Energieverbrauchssenkung, betonte Monika Meves. Zur aktuellen Diskussion über das brennbare Polystyrol, das gerne als preiswertes Dämmmaterial für Fassaden benutzt wird, sagte sie: Es gibt auch bessere, allerdings teurere Alternativen! Dass der Energiebedarf eines Hauses durch höhere Dämmung reduziert werden könne und damit der umweltschädliche CO2-Ausstoß sei allerdings unstrittig. 75 bis 80 Prozent der Häuser in Remscheid seien vor 1978 gebaut worden, dem Jahr der ersten Wärmeschutzverordnung. Diese Häuser zu sanieren, erhöhe ihren Wohnwert und sichere ihre Vermietbarkeit, betonte Meves. Und Schulz ergänzte: Die Remscheider Geldinstitute, die Mitglied der Klima-Allianz sind, finanzieren solche Projekte gerne!
Auch Handwerk und Industrie haben die Notwendigkeit es Klimaschutzes erkannt und sparen dadurch Energiekosten. Das hat in diesem Jahr die erste Klima-Drehscheibe bewiesen; sie fand im September bei der Bäckerei Beckmann statt. Weitere Termine mit Remscheider Unternehmen und Handwerksfirmen sollen folgen. Bei diesen Ortsterminen möchten sich die Akteure der Klima-Allianz Remscheid mit örtlichen Unternehmern über Möglichkeiten der Ressourcenschonung, effizienten Energienutzung und Nachhaltigkeit austauschen.
Vor drei Jahren war für Remscheid erstmals eine CO2-Bilanz erstellt worden im Integrierten Klimaschutzkonzept der Stadt. Nun steht eine Aktualisierung für die Jahre 2012 bis 2014 an. Damit hat die Stadt inzwischen einen Gutachter beauftragt. Die Klima-Allianz war als Beirat an der Erstellung des Konzeptes beteiligt. Da sie auch das Controlling wahrnehme, so Meves, könne die aktualisierte Bilanz ein unterstützendes Instrument sein.
Partner der Klima-Allianz sind aktuell:
Stadt Remscheid, EWR GmbH, Kreishandwerkerschaft Remscheid, Stadtsparkasse
Remscheid, Forstverband Remscheid, GEWAG Wohnungsaktiengesellschaft Remscheid,
Haus und Grund Remscheid und Umgebung e.V., Mieterverein
Remscheid-Wermelskirchen e.V., Verbraucherzentrale NRW (Beratungsstelle
Remscheid), Bergische Universität Wuppertal, Evangelische Stiftung Tannenhof, Bündnis
90/Die Grünen, Effizienz-Agentur NRW, Bund Deutscher Baumeister, Architekten
und Ingenieure e.V., Bergische Gesellschaft für Ressourceneffizienz, Volksbank
Remscheid-Solingen eG und die Kreisgruppe der Schornsteinfeger
Remscheid-Solingen. Die Allianz ist auch bei Facebook zu finden: www.facebook.com/klimaallianzremscheid.